27. April 2020

"Die Neonaziszene ist wie eine Sekte"

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands nahm die Gewalt gegen Ausländer und Asylbewerber erheblich zu. Der ehemalige Ostberliner Neonaziführer Ingo Hasselbach war zum Mauerfall 23 Jahre alt und begriff schnell, wie einfach junge Menschen nach der Auflösung der DDR für eine neue Ideologie zu gewinnen waren, auch weil sie eine Identität, Respekt und Sicherheit suchten. Er beschreibt, wie er selber im Gefängnis zum Neonazi wurde und es danach gut verstand, andere in das rechtsextreme Milieu zu ködern. Erst nachdem es immer mehr Todesfälle durch rechte Gewalt gab, stieg er aus und baute EXIT-Deutschland mit auf, eine Initiative, die Rechtsextremen aus ihrem „Sekten-Milieu“ heraushilft.

Ingo Hasselbach (Bildmitte im Hintergrund) im Sommer 1990 mit weiteren Jugendlichen aus der Berliner Neonaziszene bei einem Interview im Mauerstreifen für das damalige ZDF-Magazin „Kennzeichen D“

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