5. Juni 2020

Es war wie ein kalter Entzug

Ex-Neonazi über seinen Ausstieg aus der rechtsextremen Szene

Maik (Jahrgang 1974):
Früher genoss ich die Blicke der Kameraden. „Landser“ stand in Fraktur quer über ­meinen beiden Schultern. Ich wollte die Leistung der deutschen Soldaten während des Ersten und Zweiten Weltkriegs würdigen. Und direkt überm Herzen das Abzeichen einer Neonazi-­Vereinigung. Das musste man sich verdienen: Als ­„Anwärter“ war man die ganze Zeit mit niedrigen ­Diensten beschäftigt – Gläser spülen, Mitglieder rum­fahren, Bier bringen. Wer sich demütigen ließ, durfte ­bleiben. Der Tag, an dem ich aufgenommen wurde, war der schönste meiner Zeit als Neonazi.

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