9. Dezember 2014

Dumm gelaufen für die Nazis

In Wunsiedel treffen sich einmal im Jahr Neonazis zu einem Gedenkmarsch. Ein Anti-Rechts-Bündnis hat das diesjährige Treffen geentert und macht aus dem Aufmarsch einen Spendenlauf für den guten Zweck. Von Uli Hauser

Am heutigen Samstag gedenken Rechtsradikale wieder im ober-fränkischen Wunsiedel ihrer Helden: ehemaligen Nazis, die sie mit einem sogenannten Trauermarsch ehren wollen. Seit vielen Jahren protestieren Bürger gegen diesen Aufmarsch. Aber heute wird besonders phantasievoll demonstriert, dass Neonazis weder hier noch anderswo erwünscht sind.

Der Aufmarsch wurde kurzerhand zu einem Spenden-Appell für die Berliner Neonazi-Aussteiger-Initiative “Exit” umfunktioniert. Nach dem Vorbild eines “Charity”-Laufs und mithilfe zahlreicher Spender bringt jeder von Rechtsradikalen gemachte Schritt denen Geld, gegen die Neonazis seit Jahre kämpfen. Über Wochen wurde diese ungewöhnliche Aktion vorbereitet. Die Idee der Jugendinitiativen aus Wunsiedel und den Helfern aus vielen Bündnissen ist recht simpel: die Demonstration so gestalten, als ob es sich um ein sportliches Ereignis für einen guten Zweck handelt. Mit Bannern und Ermutigungen am Wegesrand. Und Mitteilungen, wieviel Spenden pro gelaufenen Meter eingehen.

http://www.stern.de/panorama/guerilla-aktion-bei-nazi-aufmarsch-spendenlauf-fuer-rechte-2152796.html