Gefährlicher Ideologiemix
Diese Verbrüderung lässt Experten Alarm schlagen: Rechtsextreme und Satanisten bilden neuerdings eigenständige Netzwerke. Über die Folgen sind sich die Fachleute uneins.
Berlin – Totenköpfe und Blutstropfen blinken auf der Internetseite der Black Metal Band „Eugenik“. Doch die Seite verbreitet nicht nur antichristliche Parolen – sie bietet auch Neonazis ein Forum. Jede Menge Links leiten zu rechten Musikgruppen und Organisationen weiter. So gelangt der User zu Seiten wie „Jüdische Beobachtung“ oder „100 % White“.
Die Verwischung der Grenzen zwischen Rechtsextremen und selbst ernannten Satanisten beobachtet der Politologe Rainer Fromm seit zwei bis drei Jahren. „Über 20 Prozent der rechten Bands in Deutschland kommen mittlerweile aus dem Black-Metal-Bereich“, sagt er. Es sei ein großer Graubereich zwischen den Jugendsubkulturen gewachsen. Die Internetseiten seien intensiv miteinander verlinkt.